Allgemeiner Forschungskontext

Die Bauindustrie zählt zu den ressourcenintensivsten Sektoren, da sie mehr als 50 % der natürlichen Ressourcen verbraucht, über 50 % der globalen Abfälle erzeugt und über den Lebenszyklus hinweg mehr als 35 % der Treibhausgasemissionen verursacht. Angesichts des wachsenden Ressourcenverbrauchs und der alternden Infrastrukturen ist ein Wandel im Bauwesen notwendig, um den Anforderungen an nachhaltige Betonstrukturen gerecht zu werden. Der Ressourcen- und Energieverbrauch muss zum Schutz der Umwelt für künftige Generationen erheblich gesenkt werden.

Die europäischen Klimaziele streben an, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, mit einer Reduktion der gesamten Treibhausgasemissionen um 55 % bis 2030. In Deutschland wird eine Klimaneutralität bis 2045 angestrebt, mit einer Reduktion von 65 % der Emissionen bis 2030. Der Fokus liegt auf energieeffizientem Bauen, nachhaltigen Materialien und einer stärkeren Kreislaufwirtschaft. Bauingenieure müssen zunehmend ressourcenschonende und klimafreundliche Lösungen entwickeln, um diese Ziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.

Alle Forschungsaktivitäten des Instituts für Massivbau müssen sich den genannten Problemen stellen und sind daher von dem Ziel geleitet, sowohl die bebaute als auch die natürliche Umwelt zu schützen.

Forschungskonzept und zentrale Forschungsgebiete

Kreislauforientierter Forschungsansatz, der den gesamten Lebenszyklus abdeckt
Kreislauforientierter Forschungsansatz, der den gesamten Lebenszyklus abdeckt

Mit der europäischen Initiative Green Deal hat die Europäische Kommission (EC) festgestellt, dass ein zirkulärer Ansatz im Bausektor die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und den Druck auf die natürlichen Ressourcen erheblich reduzieren könnte. Die Forschungsaktivitäten des Instituts für Massivbau zielen darauf ab, den gesamten Lebenszyklus abzudecken (siehe Abbildung), um die Nachhaltigkeit von Betonstrukturen zu verbessern. Dies geschieht durch Forschung und Lehre zu Themen aus den folgenden Schlüsselbereichen:

Zentrale Forschungsziele

  • Durchführung innovativer Forschungsaktivitäten durch Identifikation bautechnischer Probleme --> grundlegende und angewandte Forschung in den genannten Bereichen
  • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft --> Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, Identifikation vielversprechender Forschungsbereiche, Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in technologische Lösungen
  • Stärkung der Verbindung von Forschung und Lehre --> Einbindung von Studierenden in Forschungsprojekte, Vorlesungen zu aktuellen Forschungsentwicklungen

Zudem ist das Ziel, alle relevanten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse als Publikationen in renommierten wissenschaftlichen Journals zu veröffentlichen, um allgemein die Forschung voranzutreiben.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte

Die Forschungsschwerpunkte am Institut befassen sich thematisch vor allem mit der Bemessung und Konstruktion von Beton- und Mauerwerksbauten und zielen alle auf eine nachhaltige Entwicklung des Bausektors ab.

Aktuell lassen sich am Institut die folgenden Forschungsschwerpunkte unterteilen:

Je Forschungsschwerpunkt existiert am Institut eine Forschungsgruppe, die aus einem oder mehreren Mitarbeitenden besteht. Innerhalb jeder Forschungsgruppe werden verschiedene Projekte des entsprechenden Themengebiets bearbeitet und zudem immer wieder weitere Forschungsanträge entwickelt. Damit soll auch in Zukunft in jedem Themengebiet weitere Forschung stattfinden, die auf vorhandenen Forschungsergebnissen und bestehenden Kompetenzen am Institut basiert.

Zu den genannten Forschungsschwerpunkten existieren am Institut mehrere abgeschlossene und aktuell laufende Forschungsvorhaben .