Carbonbeton – Allgemeines
Aufgrund der guten Dauerhaftigkeits- und Festigkeitseigenschaften von Carbon- und anderen Faserverbundkunststoffen (FVK) z. B. auf Basis von Glas- oder Basaltfasern, sind FVK-bewehrte Betonbauteile aus der Forschung heutzutage nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit Einführung der zugehörigen DAfStb-Richtlinie „Nichtmetallische Bewehrung“ ist die Thematik auch in der Baupraxis angekommen.
Die beiden Eigenschaften – gute Dauerhaftigkeit und vorteilhafte Festigkeiten – führen im Sinne einer treibhausgasreduzierten und ressourceneffiziente Bauweise zu entscheidenden Vorteilen von FVK-bewehrtem Beton im Vergleich zu herkömmlichem Stahlbeton. Aufgrund der hohen Zugfestigkeit ist eine enorm ressourceneffiziente Bemessung von Biegebauteilen möglich, welche durch die Vorspannung derartiger Bewehrung (siehe auch Forschungsprojekt CPC) gesteigert werden kann. Außerdem ist aufgrund der vorteilhaften Dauerhaftigkeitseigenschaften der FVK-Bewehrung nur eine geringe Betondeckung erforderlich, welche die Konstruktion ressourceneffizienter und architektonisch anspruchsvoller Baukonstruktionen erlaubt. Darüber hinaus ist das Instandsetzen zum Abriss bestimmter Konstruktionen aus Gründen der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit mittels nachträglich aufgebrachter Carbonbetonschichten möglich.
Aufgrund der hohen Bandbreite, welche die Stahlbetonbauweise in Deutschland derzeit abdeckt, besteht eine Vielzahl offener Forschungsfragen, denen sich das Institut für Massivbau in verschiedenen Vorhaben angenommen hat.