Die Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Überwachung von Bauwerken und Bauteilen lassen sich in folgende Bereiche unterteilen:

• Structural Health Monitoring von Brückenbauwerken
• Material- und Bauteildatenbank

Das Institut verfügt über umfassende Erfahrung in der Überwachung und Prüfung von Brückenbauwerken, insbesondere in der Zustandsbewertung durch Analyse des dynamischen und statischen Verhaltens. In Zusammenarbeit mit der Brücken- und Straßenverwaltung in Luxemburg wurden In-situ-Tests an intakten Brücken vor deren Abriss durchgeführt.

Dabei konnten Schäden schrittweise eingebracht und deren Auswirkungen auf die Brückenstruktur untersucht werden. Dies führte zur Entwicklung der Deformation Area Difference Methode (DAD-Methode) und dem Einsatz modernster Messtechniken wie Photogrammetrie und Drohnen, wobei an diesen Themen auch weiterhin intensiv geforscht wird.

Um das Potenzial einer Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie voll auszuschöpfen, muss die Wiederverwendung von Bauteilen aus alten Gebäuden am Ende ihrer Lebensdauer als Schlüssel zur Nachhaltigkeit gefördert werden. Ein wesentliches Hindernis dabei ist die Unsicherheit hinsichtlich der Garantie von Bauteilen für die Wiederverwendung. Daher ist eine gründliche Zustandsbewertung dieser Komponenten erforderlich, um ihre Restkapazität und verbleibende Lebensdauer zu bestimmen. Die bestehende Literatur befasst sich oft nicht mit der Berücksichtigung physikalischer Faktoren wie Geometrie, Alterung, Standort und Umwelteinflüssen wie Temperatur und Feuchtigkeit bei der Zustandsbewertung. Ziel ist es, ein innovatives Modell zu entwickeln, das diese Faktoren integriert und den Übergang von Bauteilen aus alten Gebäuden in Neubauten erleichtert. Das Modell wird in ein BIM-basiertes digitales System eingebettet, das während der Nutzung kontinuierlich mit relevanten Informationen aktualisiert wird. So können Planer zukünftiger Gebäude jederzeit die Verfügbarkeit und den Zustand wiederverwendbarer Bauteile erkennen.