Projektinhalt
Lehm weist aufgrund seines sehr geringen Primärenergiebedarfs sowie seiner vollständigen Wiederverwendbarkeit eine hervorragende Ökobilanz auf. Zusätzlich haben Lehmbaustoffe einen nachweislich positiven Einfluss auf das Innenraumklima, da sie in der Lage sind Luftfeuchteschwankungen effektiv abzupuffern. Die Bemessung von tragendem Lehmmauerwerk erfolgt aktuell (Stand: 2018) in Deutschland auf Basis der Lehmbau Regeln. Das dort verankerte Nachweisverfahren beruht auf einem globalen Sicherheitskonzept, welches aus zuverlässigkeitstheoretischer Sicht nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Auf Grund dessen wird dieses Regelwerk zukünftig vom Deutschen Institut für Bautechnik außer Kraft gesetzt. Darüber hinaus schränken die Lehmbau Regeln den Anwendungsbereich tragenden Lehmmauerwerks stark ein, was dessen Einsatz in vielen Bereichen verhindert. Um eine zuverlässige Praxisanwendung von Lehmmauerwerk zu ermöglichen, wurden innerhalb dieses Forschungsvorhabens Grundlagen für ein aktualisiertes Bemessungskonzept entwickelt. Hierzu wurden umfangreiche experimentelle, numerische sowie probabilistische Untersuchungen angestellt. Es sollte geprüft werden, ob die vereinfachten Berechnungsmethoden für unbewehrtes Mauerwerk nach DIN EN 1996-3/NA auf den Lehmmauerwerksbau übertragbar sind. Weiterhin wurde der Einfluss des Umgebungsklimas, insbesondere der Luftfeuchtigkeit, auf die Tragfähigkeit von Lehmmauerwerk eingehend untersucht und innerhalb des zu entwickelnden Bemessungskonzepts berücksichtigt.
Projektförderung | Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) |
Laufzeit | 01.05.2019 – 30.11.2022 |
Projektpartner |
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