Recycling und selektiver Rückbau am Ende des Lebenszyklus

Infolge der Green-Deal-Initiative der Europäischen Kommission muss sich der Bausektor auf Modelle der Kreislaufwirtschaft umstellen. Dabei stellen mineralische Baustoffe mengenmäßig die Hauptabfallfraktion dar. Um ein zukünftiges Recycling von Beton vorzubereiten, ist zunächst eine Charakterisierung des vorhandenen mineralischen Bestands erforderlich. In einem ersten Ansatz forschte Prof. Waldmann mit ihrem Team an einer Methodik zur Bewertung des mineralischen Baubestandes. Dazu werden Geo- und Bildanalysen sowie historische topografische Karten kombiniert, die eine Zuordnung von Gebäuden zu Altersgruppen und Gebäudetypologien ermöglichen. Auf diese Weise lässt sich das derzeit verbaute mineralische Bestandsvolumen abschätzen und für verschiedene stochastische Szenarien das Aufkommen zukünftiger mineralischer Bau- und Abbruchabfälle (CDW) schätzen. Obwohl diese Methodik exemplarisch auf das Land Luxemburg angewandt wird, plant Prof. Waldmann, die Methodik weiterzuentwickeln und sie auf verschiedene Baustoffe und verschiedene Regionen/Städte in Deutschland anzuwenden. Die Abschätzung könnte Vertretern und Interessengruppen als Grundlage für eine zuverlässige Entwicklung eines neuen Kreislaufwirtschaftskonzepts für den Baustoff Beton und für Baustoffe im Allgemeinen dienen.